Bürgerliste informiert sich vor Ort über Geothermie

Seit Monaten wird über das geplante Projekt „Geothermie in Litzlwalchen“ heftigst diskutiert. Deshalb hat sich die Bürgerliste zum Ziel gesetzt, sich über die Sachlage und welche Vor- und Nachteile eine solche Anlage aufweist, aus erster Hand zu informieren. In der Stadt Traunreut ist seit 2014 eine Geothermieanlage für die Erzeugung von Strom und Wärme in Betrieb.

Am 14. Februar packte die Bürgerliste zusammen mit interessierten Bürgern die Gelegenheit zu einer Besichtigung beim Schopfe. Der Geschäftsführer in Traunreut, Hr. Utz, informierte zunächst über die Entstehungsgeschichte. Der Bohrplatz auf dem etwa 2 ha großen Areal wurde 2011 errichtet, danach fanden bis 2013 die beiden Tiefenbohrungen statt. Seit 2014 wird Wärme an die Stadtwerke Traunreut geliefert und seit 2016 Strom erzeugt. Die Anlage liefert derzeit 28 GWh/Jahr Strom und 37 GWh/Jahr Wärme, wobei diese noch erheblich ausgebaut werden könnte. Das Wasser wird mit einer Temperatur von 115°C und einer Menge von 160 l/Sekunde zu Tage gefördert. Die Gesamtinvestitionen der Anlage betrugen rund 80 Mio. €. Für den kompletten Rückbau der Anlage nach einem noch nicht absehbaren Zeitpunkt wurde eine entsprechend hohe Rücklage gebildet. Somit ist sichergestellt, dass keine Bauruinen nach Ende des Betriebs bleiben. Interessant war auch, dass die Traunreuter Anlage von Hr. Neu errichtet wurde, der auch in Litzlwalchen verantwortlich wäre. Danach konnten die Wärmetauscher, der Schaltstand, die Generatoren und die Ventilatoren besichtigt und Fragen gestellt werden.

Zum Schluss dieser interessanten Veranstaltung bestätigte sich der erste Eindruck der Mitglieder der Bürgerliste, dass in Traunreut die Lage und Art der Nutzung mit dem Schwerpunkt Wärmeerzeugung und dem dadurch höheren Wirkungsgrad sinnvoll ist und auch von den Anliegern der Anlage aufgrund der mäßigen Lärmbelastung akzeptiert wird.

Es herrschte jedoch Einigkeit, dass eine noch größere Anlage, wie sie in Litzlwalchen nur zur Stromerzeugung geplant wird, für die Bürgerliste nicht in Frage kommt. Ohne ausreichend hohe Abnehmer der Wärmeleistung, die jedoch vor Ort nicht vorhanden sind, ist die Anlage in Litzlwalchen aus Sicht der Bürgerliste kein zukunftsweisendes Projekt.